Landwirtschaft früher

Im Heimat- Welt- und Sachunterricht der Klasse 3 geht es um das Leben in früherer Zeit. Da interessiert uns natürlich die Landwirtschaft ganz besonders und deshalb fuhren wir zu dem „Kleinen Bauernmuseum“ in Gintoft. Dort begrüßte uns Herr Hiß, ein pensionierter Lehrer, der dieses Museum im Laufe vieler Jahre zu einem beeindruckenden Kleinod gemacht hat. Nach der Begrüßung konnten wir die Werkstatt und viele alte Erntegeräte betrachten. Wir hatten darüber im Unterricht gesprochen, aber nun konnten wir vieles mit eigenen Augen sehen: die Sense, den Dreschflegel, die Strohgabeln, den Pflug, den Leiterwagen, eine Dresch- und eine Strohschneidemaschine und vieles mehr. Dann kamen wir in den Wohnbereich, in dem sich auch der große Ofen befindet. Herr Hiß hatte für uns einen großen Brotteig aus grobem Vollkornmehl vorbereitet. Es war ein schönes Stück Arbeit, diesen zu kneten. Jedes Kind bekam seinen eigenen Teig, aus dem es etwas formen durfte, wobei der Fantasie keine Grenzen gesetzt waren. Der Teig musste anschließend ruhen, so dass wir am großen Tisch miteinander frühstücken konnten. Und dann war es soweit. Das riesige Blech mit unseren 25 verschiedenen „Broten“ wurde direkt in die heiße Asche im Ofen geschoben. Anschließend haben wir aus den Getreideähren die Körner herausgepuhlt und sie dann mit der Getreidemühle gemahlen. Nach dem Sieben hatten wir wirklich weißes Weizenmehl – absolut frisch. Nun bekamen wir einen Film zu sehen, in dem wir den Weg des Saatkornes von der Aussaat bis zur Ernte und Verarbeitung – wohlgemerkt vor etwa 100 Jahren – nachvollziehen konnten. Vor allem das Einfahren der Strohwagen in die Scheune und das Dreschen im Takt mit den Dreschflegeln waren beeindruckend. Danach aber war unser Brot fertig, so dass wir es warm mit nach Hause nehmen konnten. Aufgeschnitten, mit Butter und Honig bestrichen oder einfach nur so: einfach ein Genuss.

Gertrud Lorenzen

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